Vor vielen Jahren lebte mitten im Wald, oberhalb der Myrafälle, ein armer Holzknecht mit seiner Frau. Er und seine Frau hätten gerne ein Kind gehabt, aber in ihrer bitteren Not hätten sie sich kein Kind leisten können. Um sich etwas dazu verdienen zu können hatte er sich das Korbflechten angeeignet auch Hasen züchtete er, daher der Name Hasenhäusl.
An einem Samstagnachmittag ging er mit zwei Körben zum nahe gelegenen Gasthof Karnerwirt um sie dort zu verkaufen. Von seinem Häuschen führte, vorbei an einem großen Felsen ein schmaler Weg bis zur Brücke, wo die Straße, oberhalb der Wasserfälle, die Myra querte.
Er hatte Glück und konnte einem reichen Bauern einen Korb verkaufen. Vom Erlös kaufte er sich ein Bier, und weil es so gut schmeckte noch eins und noch eins, bis das ganze Geld weg war. Vom Alkohol ganz schön beeinträchtig machte er sich mit dem nicht verkauften Korb auf den Heimweg. Vorbei am rauchenden Kalkbrennofen, bog er in seinen schmalen Weg ein.
Als er zum Felsen kam, saß dort ein kleines Männchen mit spitzem grünen Hut, und lachte ihn aus. „Du Narr hast dein ganzes Geld versoffen und jetzt ist dir der Weg zu schmal so sehr schwankst du“ sagte das Männlein. Der Holzknecht aber warf seinen Korb blitzschnell über das Männlein und setzte sich darauf. Jetzt heulte das Männlein und bettelte um seine Freilassung. Der Holzknecht sagte was gibst du mir wenn ich dich freilasse. Da sagte das Männlein in dem Felsen hinter mir ist ein großer Schatz versteckt.
Nachdem das Männlein hoch und heilig versprochen hatte das es wirklich wahr war, ließ der Holzknecht das Bergmännlein frei. Zu Hause angekommen musste er sich von seiner Frau noch allerhand anhören weil er alles Geld vertrunken hatte.
Als er am nächsten Morgen mit einem Brummschädel erwachte, erinnerte er sich an das Versprechen des Bergmännleins. Als er mit Meisel und Hammer zum Felsen gehen wollte, schimpfe ihn seine Frau ob der besoffenen Geschichte und er solle lieber Arbeiten gehen. So ließ der Holzknecht von der Suche ab, und sie lebten bis an ihr Ende arm und ohne Kinder.
Das das Bergmännlein nicht gelogen hatte, bestätigte sich als Ende des zwanzigsten Jahrhunderts zur Verbreiterung der neuen Straße große Teile des Felsens abgesprengt wurden. Es wurden viele wunderschöne Bergkristalle gefunden.